Überblick

Zugänglichkeit

Barrierefreies Design hilft nicht nur Personen mit Einschränkungen, es bietet auch bessere Erfahrungen für alle. Alle cusy Design-Komponenten berücksichtigen die Web Content Accessibility Guidelines (WCAG) 2.0, Section 508 und europäischen Standards. Die Muster des cusy Design-System sind für Personen wahrnehmbar, bedienbar und verständlich, selbst wenn ein Screen-Reader oder andere unterstützende Technologien verwendet werden.

Die Verwendung des cusy Design System wirkt sich jedoch auch auf die Zugänglichkeit eines Produkts aus. Lest diese Seite, um mehr über Barrierefreiheit im Allgemeinen zu erfahren. Verwendet dann während der Arbeit die rollenspezifischen Richtlinien zur Barrierefreiheit des cusy Design-System, um Produkte herzustellen, die jede*r verwenden kann.

Damit ein Produkt als zugänglich angesehen werden kann, sollte es

  • für alle Personen die gleichen Vorteile erhalten, unabhängig von ihren Fähigkeiten

  • von allem Personen dem jeweiligen Kontext angepasst werden können.

Kategorien von Zugänglichkeit

Ein modernerer Blick auf die Zugänglichkeit geht über den Aspekt der Beeinträchtigungen hinaus und berücksichtigt den gesamten Kontext, in dem Menschen mit der Welt um sie herum interagieren:

  • ihre kognitiven Fähigkeiten

  • vorübergehende Beeinträchtigungen

  • Merkmale der Umgebung

Typen von Einschränkungen

Art

Beschreibung

situationsbedingt

Eine Person mit typischer Sehstärke kann z.B. Schwierigkeiten mit einem Bildschirm in heller Umgebung haben. Oder eine andere Person kann in einer Bibliothek ein Video nur mit ausgeschaltetem Ton ansehen.

temporär

Eine Person mit gebrochenem Handgelenk kann möglicherweise nicht tippen, erlangt jedoch die Fähigkeit nach der Heilung zurück.

andauernd

Meist wird nur diese Art als »Behinderung« verstanden.

Microsofts Inclusive Design umfasst diesen breiteren Ansatz:

Strichzeichnungen von verschiedenen Arten von Behinderungen

Blinde

  • Können Screen-Reader verwendet werden?

  • Können Braille-Reader verwendet werden?

  • Kann die Website oder die Software ohne Mauszeiger verwendet werden?

  • Werden visuelle Informationen effektiv in Text übersetzt? Können Bilder und Plots nur durch die Metadaten verstanden werden?

  • Lässt sich die Website oder die Software auch nur akustisch erfahren?

Sehbehinderte

Sehbehinderung kann ein teilweises Sehen mit einem oder beiden Augen umfassen und von leicht bis schwer reichen. Sie betrifft ungefähr 4% der Weltbevölkerung.

  • Können sie Bildschirmleser, Bildschirmlupen, kontrastreiche Modi und/oder monochrome Anzeigen verwenden?

  • Lässt sich die Website erfahren, wenn der Browser auf eine größere Schrift eingestellt ist?

  • Ist eine Keyboard-Only Navigation möglich?

  • Wird NoCoffee o.ä. verwendet um ein besseres Verständnis der verschiedenen Sehbehinderungen zu erhalten?

Farbenblinde

Farbenblindheit betrifft 8% aller Männer und 0,4% der Frauen.

  • Werden die Kontraste der Website oder der Software in Hinblick auf Farbenblindheit überprüft, z.B. mit dem Sketch-Plugin Stark?

Gehörlose und Schwerhörige

  • Gibt es Untertitel und alternative Darstellungen von Audio? Beachtet dabei, dass alle davon profitieren können, z.B. in einer sehr lauten Umgebung.

  • Werden Videos und Animationen transkribiert?

Körperliche Einschränkungen

  • Sind alle Aktionen über die Tastatur zugänglich und effizient? Viele Personen bevorzugen die Navigation mit einer Tastatur vor der mit einer Maus, da dies die Produktivität erhöhen kann.

Kognitive Einschränkungen

  • Bleiben Informationen sichtbar, die zu einem späteren Zeitpunkt benötigt werden?

  • Sind schnell sich ändernde visuelle Reize nur optional? Werden Personen mit Epilepsie ggf. davor gewarnt?

  • Werden Heuristiken für kognitive Belastung im Design berücksichtigt?

Globale Barrierestandards

Die Web Accessibility Initiative (WAI) des World Wide Web Consortium (W3C) ist ein Versuch, die Zugänglichkeit des World Wide Web für Menschen aller Fähigkeiten zu verbessern. Mitwirkende der WAI erstellen und pflegen Richtlinien zur Barrierefreiheit von Webinhalten (WCAG), dem globalen Standard für Barrierefreiheit. Version 2.0 wurde 2008 veröffentlicht und enthielt vier Zugänglichkeitsgrundsätze, die auch als POUR-Prinzipien bezeichnet werden.

WCAG 2.0 – und auch die aktuelle empfohlene Version 2.1 – hat drei Konformitätsstufen:

A: minimale Konformität

Einige der Anforderungen, um diese Stufe zu erreichen, sind:

  • Alle Nicht-Text-Inhalte, wie Bilder und Videos, sollten eine Textalternative haben.

  • Aufgezeichnete Video- und Audioinhalte sollten mit Untertiteln versehen sein.

  • Der Inhalt einer Seite sollte nur mit einer Tastatur navigierbar sein.

  • Die Seite sollte einen eindeutigen Titel haben und eine Sprache zugewiesen bekommen.

AA: akzeptable Konformität

Zusätzlich zu allen Anforderungen der Stufe A gelten für die Stufe AA folgende Anforderungen:

  • Live-Videos haben Untertitel

  • Das Kontrastverhältnis zwischen Text und Hintergrund sollte mindestens 4,5:1 betragen.

  • Der Text sollte bis zu 200% vergrößert werden können, ohne dass Inhalt oder Funktionalität verloren gehen.

  • Es sollten keine Bilder von Text verwendet werden

  • Der Tastaturfokus ist immer deutlich sichtbar

  • Vorschlag einer Korrektur, wenn ein Fehler gemacht wurde

AAA: optimale Übereinstimmung

Diese Stufe erfordert alle Merkmale der Stufen A und AA, und zusätzlich:

  • Gebärdensprachdolmetschung für Videos

  • Das Kontrastverhältnis zwischen Text und Hintergrund sollte mindestens 7:1 betragen

  • Die Personen müssen wissen, an welcher Stelle des Dokuments sie sich befinden.

  • Das Leseniveau sollte so sein, dass Personen mit neun Jahren Schulbildung in der Lage sind, das Dokument zu lesen, und alle schwer auszusprechenden Wörter sollten erklärt werden.

  • Elemente auf einer Seite sollten nicht geändert werden, es sei denn, dies wurde aktiv gefordert

Im ARIA Authoring Practices Guide wird euch gezeigt, wie barrierefreie Semantik in Web-Patterns und Widgets eingebaut werden kann.

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